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„What if?“ – Gedankenspiele über die Zukunft des Tourismus
„Was wäre, wenn…“ – viele Überlegungen und Gedankenspiele beginnen mit diesen 3 Worten. Eine mit interessanten Persönlichkeiten gespickte Diskussionsrunde traf sich am 21. November im Top Mountain Crosspoint in Hochgurgl, um sich dieser Frage aus touristischer Sicht anzunähern. So nahmen Zukunftsforscher Harry Gatterer, Kult-Journalist Hanno Settele und Psychiater, Psychologe sowie Psychotherapeut DDr. Michael Lehofer über 100 exklusiv geladene Gäste mit auf eine Denkreise in die Zukunft.

Bildetet die ideale (Ersatz)Kulisse für die Denkreise: Der Top Mountain Crosspoint in Hochgurgl © pro media kommunikation gmbh/APA-Fotoservice/Hetfleisch
„Was wäre, wenn das Wetter am Veranstaltungsort nicht mitspielt?“
Diese Frage stand zwar nicht auf der Agenda der Diskussionsrunde, wurde jedoch vom Gastgeber Ötztal Tourismus umgehend beantwortet. Aufgrund heftiger Sturmböen stand die Gondel hoch zum eigentlichen Veranstaltungsort, der Hohen Mut Alm, still.
Kurzerhand wurde auf das Motorradmuseum im Top Mountain Crosspoint ausgewichen – und so wehte ein Hauch Vergangenheit in der Zukunftsreise mit, welche nicht per Motorrad, sondern per Kraft der Gedanken angetreten wurde.
Was wäre, wenn jedes Baby, das auf die Welt kommt, 100 Jahre alt würde?
Ein gar nicht absurdes Zukunftsszenario stand am Beginn der Gedankenreise, werden wir Menschen doch immer älter. Chefnavigator Hanno Settele eröffnete die Diskussion mit folgendem Statement:
Jedes zweite Baby, das heute auf die Welt kommt, erreicht die magische Altersmarke 100 und das hat gravierende Auswirkungen auf unsere gesamte Gesellschaft“
Hanno Settele
DDr. Michael Lehofer nähert sich dieser Frage aus einer anderen, frischen Perspektive und stellt fest: „Wenn die Menschen alt werden, dann bleiben sie länger jung“. Ein schöner Gedanke, schließlich sind wir nur so alt wie wir uns fühlen.
Was wäre, wenn der Großteil der sogenannten „Touristen“ nicht mehr aus dem Westen käme?
Im Jahr 2035 werde es laut Experten so sein, dass 75% der Menschen, welche sich eine Flugreise zumindest einmal im Jahr leisten können, nicht aus der westlichen Welt stammen. Diese These galt aus Ausgangspunkt für Teil 2 der Gedankenreise. Harry Gatterer wies dabei auf die kulturellen Unterschiede hin:
Der größte Teil unserer Gäste kommt in Zukunft aus einer kollektivistisch geprägten Kultur und darauf sind wir nicht eingestellt“
Harry Gatterer
DDr. Michael Lebhofer betonte dabei die Wichtigkeit für die Tourismusbranche, einerseits fremde Kulturen willkommen zu heißen, andererseits dabei aber authentisch zu bleiben.
Was wäre, wenn wir den Tourismus abschaffen?
Worte wie „Touristen-Bude“, „Touristen-Restaurant“ oder „Touristen-Hochburg“ sind oft mit negativen Assoziationen verknüpft. Hanno Settele stellt deshalb die bewusst provokante Frage: „Ganz ehrlich, wer will heutzutage schon Tourist sein?“ Harry Gatterer greift den Gedanken auf und treibt das Gedankenspiel noch weiter: „Wenn aber niemand ein Tourist sein will, braucht es auch keinen Tourismus mehr“. Der Tourismus der Zukunft sollte deshalb versuchen, das Wort „Tourismus“ zu meiden. Harry Gatterer zeigt einen möglichen zukünftigen Weg des Tourismus mit seinem Statement auf:
Es gilt, den Lebensraum zu gestalten, das zu nützen, was da ist, und nicht einen künstlichen Raum zu schaffen“
Harry Gatterer
Von der neuen Veranstaltungsreihe, welche kommendes Jahr eine Fortsetzung findet, zeigten sich ebenfalls Harald Gohm, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol sowie Raiffeisen-Vorstandsvorsitzender Johannes Ortner angetan.
Unterstützt wurde das Gedankenexperiment, welches von Thomas Weninger (Qyint Imagemanufaktur) und der Kommunikationsagentur pro.media aus der Taufe gehoben wurde, von Audi, Raiffeisen und der Standortagentur Tirol.