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Schneetunnel am Timmelsjoch: Der Räumungstrupp geht neue Wege
Der schneereiche Winter im Ötztal stellt den Räumungstrupp der Timmelsjoch Hochalpenstraße vor die größte Herausforderung seit Jahrzehnten – und verlangt nach einer neuen, kreativen Herangehensweise, um den Schneemassen auf der Passtrasse Herr zu werden. Anstelle der klassischen Schneeräumung wird deshalb heuer auf einer Straßenlänge von 8 Kilometern ein Schneetunnel herausgefräst.
Die Tunnelein- und -ausfahrt wurde mit Eisennetzen verstärkt. Erste Testfahrten wurden bereits durchgeführt. Fazit: Die Tunneldecke hält!
Arbeiten bereits voll im Gange
„Der strenge Winter fordert seinen Tribut“, stellt Robert Pixner, seines Zeichens Straßenmeister am Timmelsjoch, trocken fest, als ich mich am Telefon mit ihm über das Vorhaben unterhalte. „Aufgrund der unglaublichen Schneemengen, die sich heuer auf der Hochalpenstraße gesammelt haben (bis zu 20 Meter hoch), müssen wir neue Wege gehen“, führt er weiter aus.
Und so fiel die Entscheidung nach nächtlichen Brainstorming-Sessions, anstelle der üblichen Schneeräumung einen 8 Kilometer langen Schneetunnel aus den Schneemassen herauszufräsen – auch aus wirtschaftlichen Gründen, denn die Räumung auf dem üblichen Weg wäre heuer aus Kostengründen nicht vertretbar gewesen.
Die unorthodoxe Herangehensweise hat aber noch weitere Vorteile: So kann die mautpflichtige Passstraße viel früher als üblich für den Verkehr freigegeben werden. Zumal Neuschnee nicht mehr direkt auf den Straßenbelag fallen kann – und eine etwaige erneute Räumung damit entfällt. Glücklicher Zufall: Derzeit findet im Top Mountain Crosspoint (hier befindet sich auch die Mautstation der Hochalpenstraße) eine Sonderausstellung zu historischen Pistengeräten statt. Diese Pistengeräte wiederum wurden eingesetzt, um die Schneemassen aus dem Tunnel zu befördern.
Der Schneetunnel auf der Timmelsjoch Hochalpenstraße ist ab heute, dem 1. April, geöffnet und offiziell für den Verkehr freigegeben.